article imageVor dem Anfang aller Dinge herrschte Chaos und gähnende Leere. Daraus entstanden Gaia (Γαῖα oder Γῆ), die Erde und Sitz des Seins sowie Eros, die Macht des Liebesbegehrens, welche die Welt erschuf. Als sich dann Erebos, das Dunkel und Nyx, die Nacht, beide Kinder des Chaos, vereinten, entstanden daraus Aither, das Sternenlicht und Hemere, der Tag. Wie in anderen Mythologien also auch hier das Chaos am Anfang, die Vereinigung von Göttern und die Entstehung von Gegensätzen. Gaia wiederum erschuf aus sich heraus und ohne Gatten Uranos, der wiederum mit seiner Mutter das Titanengeschlecht schuf.

article imageAußerdem entstanden aus dieser Mutter-Sohn-Beziehung drei Zyklopen, drei hundertarmige Riesen,  und einige andere Gestalten, die Uranos allerdings allesamt nicht mochte und sie tief in der Erde verbarg. Das entzürnte Gaia so sehr, dass sie ihren jüngsten Sohn Kronos anstiftete, Uranos zu entmannen und dessen Glied ins Meer zu werfen. Hieraus entstand die wunderschöne Aphrodite, die „schaumgeborene Göttin der Liebe“ – aus den Blutstropfen aber, die Gaia trafen, entstanden die Erinyen, die sich als Rache-Dämonen einen Namen machten und es entstanden die rauflustigen Giganten sowie die Baumnymphen – aus denen wiederum später die Menschen entstanden.

Interessant ist hier, daß die Giganten Schlangenschuppen an den Unterschenkeln hatten und ihre Beine in Schlangenkörper ausliefen. Ähnlichkeiten zu den chinesischen Mythen von Fu Xi (伏羲) und Nü Wa (女媧) sind unverkennbar. Denn auch deren Unterlaiber waren schlangenähnliche Drachenkörper.

 

article imageKronos jedenfalls wurde zwar entmannt, war aber weiter der König der Titanen und Herrscher der Welt, während Gaia heimlich Zeus zur Welt brachte. Der wiederum rächte die von Kronos ermordeten Geschwister und führte einen zehnjährigen Krieg gegen Kronos, den Zeus durch Hilfe der von Kronos verbandten drei Riesen gewann. Die siegreichen Olympier teilten sich von da an die Welt auf: Poseidon wurde der Herrscher der Meere; Hades der Herrscher der Unterwelt und Zeus der Herrscher über Himmel und Erde, über Biltz und Donner.

Bekanntermassen stellte er noch eine ganze Menge an. Es herrschte auf dem Olymp manchmal mehr Chaos, als am Anfang der Geschichte und es regierten Eifersucht und Intrigen. Es wurden viele Halbgötter geschaffen und die Menschen waren immer wieder Spielball der Götter…

Bis heute?

 

Mutter Gaia-mit kindern-4Jahreszeiten

Gaia steigt aus dem Boden auf und übergibt Erichthonios an Athene. Rechts davon Kekrops. Melisches Relief um 460 v.Chr.[

Gigant im Kampf gegen Artemis

Sturz der Titanen---800px-Peter_Paul_Rubens_108

Fall der Titanen -von Cornelis van Haarlem- 1588

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Foto: Stammbaum nach Pseudo-Apollodors Bibliotheke, Copyrigth by Wikipedia