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Bis heute beschäftigen sich diverse Wissenschaftler mit dem Mythos Atlantis (Ἀτλαντὶς νῆσος Atlantìs nḗsos „Insel des Atlas“):

Atlantis war eine große Insel mitten im Okeanos, wie die Griechen das Weltrandmeer nannten. Sie ist vor langer, langer Zeit bei einer sintflutartigen Katastrophe im Meer versunken und mit ihr der blühende, führende und einmalieg atlantische Staat. Die wenigen Überlebenden gaben die Kunde des Untergangs in aller Welt bekannt – so, oder so ähnlich wurde Atlantis von einer Vielzahl von Autoren des Altertums beschrieben. Einer der berühmtesten war Platon (428/427 bis 348/347 v.Chr.), der in mindestens zwei Werken von Atlantis berichtete, indem er imaginäre Zeugen miteinander sprechen ließ.

AtlantisDemnach habe Atlantis alle bekannten Länder und die des Mittelmeeres beherrscht, verfügte über eine gewaltige Streitmacht, ein florierendes Staatswesen, besonders schöne ästhetische Menschen und einen besonderen Zugang zu den Göttern. Die Atlanter beherrschten diese Welt über die Meere von einer Insel jenseits der Säulen des Herakles (Gibraltar, von Griechenland aus gesehen), die größer als Asien und Lybien zusammen war, wobei zu Zeiten Platons Lybien das gesamte bekannte Afrika jenseits Ägyptens war.

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Platons Beschreibung von Atlantis im „Kritias“: „In einer weiten Ebene erhebt sich ein gewaltiger Hügel, über den hin der größere Teil der Stadt erbaut ist. Ihre vielfachen Ringe aber erstrecken sich in eine beträchtliche Entfernung vom Fuße des Berges. […] Sie ist in sieben riesige Kreise oder Ringe eingeteilt, die nach den sieben Planeten benannt sind“.

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Nach diesen Überlieferungen und den Dialogen Platons nach, entstand Atlantis, als die Götter die Welt unter sich aufteilten und Poseidon die Insel Atlantis erhielt. Poseidon verliebte sich in die Sterbliche namens Kleito und zeugte mit ihr gleich fünf männliche Zwillingspaare. Den Erstgeborenen nannte er Atlas und machte ihn zum Herrscher. Vom Wohnsitz seiner Mutter aus, einem Hügel inmitten fruchtbarer Ebenen und umgeben von drei Gräben herrschten er und seine Nachkommen über viele Menschengenerationen hinweg und schufen einen unermesslichen Reichtum. Sie schufen Tempel, ein Bewässerungssystem, das zwei Ernten pro Jahr zuliess und zahlreiche soziale Projekte. Der Tempel auf dem Herrscherhügel hatte eine Länge von 200 Metern, war aussen mit Silber beschlagen, innen voller Edelszteine und Kleito und Poseidon zu Ehren errichtet. Das Gemeinwesen florierte, jede der zehn Provinzen richtete sich nach den Gesetzen des Poseidon und doch waren die Könige frei in ihren Entscheidungen, sofern sie nicht gegen die Regeln des Poseidon verstießen.

All das endete, als im Laufe der Generationen der göttliche Anteil in den Menschen mehr und mehr durch die Vermischung der Gene verschwand, die Menschen nicht mehr weise, sozial und milde handelten, als sie immer ungehorsamer wurden und nicht mehr nach Poseidons Regeln lebten. Der Olymp strafte sie alle und ließ Atlantis innerhalb „eines einzigen Tages und einer unglückseligen Nacht“ versinken…

 

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Authentischer Katastrophenbericht oder fantasievolle Fiktion?

Den Überlieferungen zufolge soll Atlantis um 9.600 v. Chr. infolge einer gewaltigen Naturkatastrophe vollständig vernichtet worden sein.

platonAber starke Indizien für einen möglicherweise Tatsachen-Bericht der Atlantis-Erzählung sind:

  • Platon hatte die von ihm erfundenen Parabeln immer deutlich als Mythen gekennzeichnet. Die Geschichte von Atlantis wurde hingegen ausdrücklich als „logos alēthēs“ (ein wahrer Bericht) und nicht als „mythos“ (eine Geschichte) gekennzeichnet. Platon betonte mehrfach nachdrücklich, daß seine Überlieferung nicht erfunden, sondern „in jeder Hinsicht“ wahr sei.
  • Es sei kaum anzunehmen, daß Platon in seinen Gesamtplan der Dialog-Trilogie Timaios/Kritias/Hermokrates eine Geschichte aufgenommen hätte, die er selbst von Anfang bis zum Ende erfunden hat, und von der er folglich wußte, daß sie erdichtet und somit Fiktion ist.
  • Die Funktion der Atlantis-Erzählung als ein beispielhafter Beleg für die Richtigkeit von Platons Staatstheorien konnte nur erfüllt werden, wenn es sich auch tatsächlich um eine wahren authentischen Bericht gehandelt hatte.
  • Die ausführliche und präzise Beschreibung von Atlantis mit Benennung zahlreicher Einzelheiten wäre völlig unnötig gewesen, wenn Atlantis lediglich als symbolisches Anschauungsmodell bzw. Metapher für einen idealen Staat gedient haben sollte. Platon hat nämlich nie in seinen zahlreichen anderen Werken jemals Interesse an technischen Details gezeigt. Es wurde völlig seinem Schreibstil widersprechen.
  • Zahlreiche Details der Atlantis-Erzählung tauchten auch immer wieder in anderen Dialogen Platons in einem eindeutig historisch zu verstehenden Kontext auf.

 

atlantis-widescreen-wallpapersDoch seit Jahrtausenden bohrende Fragen, sind bis heute unbeantwortet geblieben:

  • Gab es also Atlantis tatsächlich?
  • Haben Außerirdische hier ihre Spuren hinterlassen?
  • Waren die Atlanter ursprüngliche Mischwesen von Göttern, die sich mit menschlichen Frauen sexuell vergnügten und dadurch Halbwesen zeugten?
  • Hatten sie dadurch nicht nur übermenschliche Kräfte, sondern auch völlig andere Fähigkeiten und verfügten über ein viel höheres Wissen?
  • War Atlantis möglicherweise ein Zugangsportal zu einer höheren Welt?
  • Gab es vielleicht eine Verbindung zu dem mythischen Kontinent Mu im Pazifik?
  • Handelt es sich vielleicht gar um eine verzerrte Projektion von Ereignissen die Mu betrafen und die im Laufe von Jahrtausenden dann verklärt wurden?
  • Was weiß der Wu-Mythos (吴神化) hier über mögliche Ereignisse, Zusammenhänge und Hintergründe?
  • Gibt es vielleicht sogar Zusammenhänge zwischen Atlantis und der chinesischen Kultur?

 

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William Scott-Elliot- The Story of Atlantis -1896

Urheber der Fotos im Text:
Foto 4: Schematische Darstellung des zentralen Bereiches der Hauptinsel von Atlantis nach der Beschreibung von Platon in der „Kritias“, Copyrigth by Wikipedia,
 Lencer, August 2008
Foto 8: Eine der wohl bekanntesten Karten (hier wurde Nord mit Süd vertauscht): Quelle: Athanasius Kircher (1602 – 1680)
Foto 9: Weltkarte mit Atlantis, William Scott-Elliot: The Story of Atlantis (1896)