Ein altes deutsches Gedicht um 1890 eines unbekannten Verfassers lautet:

„Mutter

Es ist etwas wunderbares um eine Mutter.

Andere mögen dir gut sein,

aber nur deine Mutter kennt dich.

Sie behütet dich, sorgt sich um dich und führt dich ins Leben.

Sie verzeiht noch, wo das Verstehen aufhört.

Ein einzig Unrecht nur, ein einziges begeht sie,

wenn sie zum letzten Schlaf die Augen schließt,

um dich in dieser Welt allein zu lassen.“

 

 

 

Hier eine alte chinesische Poesie, entnommen aus dem Buch: „Poetische Weisheiten aus dem Chrysanthemengarten – von Wu Tian Ming“ (ISBN-13: 978-3-8370-5933-5 – www.TCM-Fachverlag.com)

 

„Mutter

Liebevoll schau‘n mich deine Augen an,

So gütig und voller Mitgefühl.

Stets hast du uns behütet und umsorgt –

Der Herbst des Lebens ist nun gekommen.

.

Viele Sommer du dich mühtest;

Keine Ruhe ward dir vergönnt.

Dürrezeiten und Nöte wurden gemeistert.

Stets folgtest du dem Himmel, ohne zu klagen.

.

Bewundernd blicke ich empor,

ehrfurchtsvoll senkt sich mein Haupt.

Sanft deine Hände mich berühren,

Werd ich dich je genug ehren können?

.

Müde bist du geworden;

Deine Kräfte schwinden.

Ein Leben lang Verantwortung getragen… –

Nun ist’s an mir den Weg zu gehen.

.

Stolz erfüllt mein Herz,

doch größer noch die Sorge:

Ist deine Weisheit je erreichbar?

Reicht meine Kraft, die Menschen zu leiten?

.

Dein einst’ger Glanz welkt dahin,

Tränen rinnen mir herab.

Tröstend deine Arme mich umschließen –

Gewiß, daß du in meinem Herzen bleibst.“